07.09.2023: Seminar "Nutzen von Blühwiesen und Blühstreifen für die Artenvielfalt"
Der Verein der Lehmer Razejunge e.V. und die Ortsgemeinde Lehmen bieten einen gemeinsamen Seminarabend unter dem Motto "Nutzen von Blühwiesen und Blühstreifen für die Artenvielfalt" an. Referent ist Manfred Kraft, Obmann für Bienenweiden des Landesverbands Badischer Imker.
Termin: 07.09.2023
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: Pfarrheim Lehmen
Gefördert wird die Veranstaltung von der EDEKA Südwest Stiftung Offenburg. Die Seminarveranstaltung wird im Rahmen des Wettbewerbs 2023 "Insekten-Liebling" der EDEKA Südwest ausgerichtet, bei dem der Verein der Lehmer Razejunge zu den diesjährigen Preisträgern gehört mit dem Projekt "Hummel Bommels Schlemmergarten". Bei dem Wettbewerb standen Anlage und Pflege von Blühflächen im Südwesten im Mittelpunkt, um Insekten geeignete Lebensräume zurückzugeben.
Die aufschlussreiche Veranstaltung am 07.09. richtet sich an Natur- und Gartenfreunde, Schulen, Imker, Landwirte, Winzer sowie Mitarbeitern von Kommunen, die sich mit Pflege und Neuanlage von kommunalen Grünflächen beschäftigen. Folgende Themenbereiche werden behandelt:
- Anlegen von Blühflächen, Wiesenökologie
- Nutzen für die Artenvielfalt, besonders für Insekten
- Nutzen für die den Menschen
- Auswahl von geeigneten Flächen
- Vorbereitung von Saatflächen
- Empfohlenes Saatgut, standortangepasst
- Pflegetipps von Blühwiesen und Blühstreifen
Im Rahmen der Veranstaltung besteht die Möglichkeit Fragen zu den verschiedenen Themenbereichen an Herrn Manfred Kraft zu stellen. Der Verein der Lehmer Razejunge und Ortsgemeinde Lehmen freuen sich auf eine rege Beteiligung.
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 02.09.2023 unter Telefon 02607-1663 oder E-Mail
13. Juni 2021: Majas und Brummis Blütenparadies
Durch den Klimawandel und negative Umwelteinflüsse nimmt die Artenvielfalt allgemein merklich ab. Mit ihrem Projekt "Majas und Brummis Blütenparadies" leistet der Verein einen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt in der heimischen Region, praktisch unmittelbar vor der Haustür und trägt somit zur spürbaren Umweltverbesserung bei. Im Rahmen des Projekts wurde und wird in diesem Jahr die Anlage des Vereins in der Lehmener Würzlay mit wärmeliebenden Pflanzen deutlich erweitert.
Das betrifft den mediterranen Kräutergarten und die große Blumenwiese. Somit wird gleichzeitig ein gesteigertes Nahrungsangebot für die Insekten geschaffen. Besonders Bienen und Hummeln, die zu den wesentlichen Bestäubern unserer Nutzpflanzen zählen, profitieren davon. Auch die Schmetterlinge haben davon ihren Nutzen. Gleichzeitig werden Erweiterungs- und Ausbesserungsarbeiten am Weinbergerlebnispfad ausgeführt.
Für die Grundschule und die Kita werden auch wieder Aktionstage in der Würzlay angeboten. Wenn es die Situation erlaubt, werden die gemeinsamen Maßnahmen mit unseren Jüngsten im Razejungewingert durchgeführt.
11. November 2020: Floristischer Hotspot erweitert
Futterpflanzen für den Apollofalter im Mittelpunkt
Seit 2016 unterhalten die Lehmer Razejunge auf ausgewählten Weinbergterrassen im Razejungewingert einen Floristischen Hotspot. In speziell angelegten Weinbergblumenbeeten werden typische Charakterarten der Weinbergflora ausgesät, aufgezogen nach der Blüte werden die Blumensamen abgegriffen und zur weiteren Vermehrung wieder ausgebracht. Ziel ist die Förderung und Erhaltung regionaltypischen Weinbergblumen und -pflanzen. Interessenten, wie Winzer und Naturerlebnisbegleiter der Moselregion gehören zu den Abnehmern.
In diesem Jahr wurden die Saatbeete im Razejungewingert deutlich erweitert. Im Mittelpunkt standen dabei die Aufzucht und Vermehrung von Futterpflanzen für den vom Aussterben bedrohten Apollofalter. Auf einer weiteren freigestellten Weinbergterrasse wurden daher zu bereits bestehenden Saatbeeten von Skabiosen- und Wiesenflockenblumen weitere angelegt. Im Herbst wurden auf einem weiteren Versuchsfeld in einem Bio-Gärtnereibetrieb vorgezogene Setzlinge der wärmeresistenten Spornblume sowie Wilder Majoran angepflanzt.
Dies sind neben dem erfolgreich angebauten Lavendel u.a. prädestinierte Futterpflanzen für den bedrohten Apollofalter. Vorbereitung und die Anlegung der Beete auf den Steillagenterrassen war sehr arbeitsintensiv. Nicht jeder Pflanzensamen wird gleich üppig auflaufen. Das zeigt die Erfahrung der letzten Jahre. Trotz anhaltender Trockenheit im Sommer konnte dieses Jahr zwei Mal Samen abgegriffen und zur weiteren Verteilung bereitgestellt werden. Das waren Samen von ausgewählten Pflanzenarten wie Johanniskraut, Kohl- und Weinberglauch, Nachtkerze, Färberwaid, Königskerze, Skabiosen- und Wiesenflockenblume, Echtes Leinkraut, Rosen- und Moschusmalve, Natternkopf, Lichtnelke sowie Taubenkropf-Leinkraut.
Die Aufzucht und Vermehrung regionaltypischer Pflanzen hat auch für die Fauna einen sehr positiven Aspekt: Die Artenvielfalt unserer Bienen und Schmetterlinge in den Weinbergen wird wesentlich gefördert.
24. September 2019 - Erfolgreiche Teilnahme der Razejunge am Moselprojekt
Die Lehmer Razejunge nehmen seit 2016 am Moselprojekt des Bauen- und Winzerverbands Rheinland-Nassau "Steillagenweinbau schafft Vielfalt" teil. Das Moselprojekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag zum Erhalt der einzigartigen Weinkulturlandschaft zu leisten. Es werden Maßnahmen umgesetzt, die die Arten- und Lebensraumvielfalt im Steil- und Steilstlagenweinbau fördern und dabei in die Weinproduktion integrierbar sind.
Die Razejunge führen im Rahmen des Projektes gezielt Maßnahmen in der Lehmener Würzlay durch. Bei Schaffung und Unterhalt eines Floristischen Hotspots auf ausgewählten Terrassen im Razejungewingert wird gesammeltes regionales Saatgut von Wildpflanzen zur Gewinnung weiteren Saatguts in kleinen Vermehrungsbeeten kultiviert.
Die geernteten Samen aus der Würzlay werden dem Bauern- und Winzerverband und interessierten Winzern zur Verfügung gestellt. Das abgegriffene Saatgut wird gezielt auf geeigneten Standorten in der Weinkulturlandschaft ausgesät, u.a. auf Rand-, Rest- und Zwickelflächen. Ziel ist die Schaffung von Trittsteinbiotpen und der Erhalt der regionaltypischen Flora. Bienen, Hummeln und Schmetterline wird gleichzeitig ein breitgefächertes Nahrungsangebot bereitet. Im Razejungewingert hat sich die Anzahl der Schmetterlingsarten inzwischen verfünffacht und die Anzahl von Hummeln und Bienen ist sprunghaft gestiegen.
Eine weitere erfolgreiche Aktion ist die Offenhaltung eines Teils der brachliegenden, verbuschten Weinbergflächen in der Würzlay. Es wird somit zum Erhalt der traditionellen Kulturlandschaft und regionaltypischer Offenlandbiotope mit der charakteristischen floristischen und faunistischen Artzusammensetzung in den Steillagen beigetragen. Bei den Arbeiten werden jeweils mehrere hundert Meter historischer Trockenmauer und kunstvolle Bruchsteintreppen freigelegt und wieder sichtbar gemacht. Die durchgeführten Projektmaßnahmen werden gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie durch die Landwirtschaftliche Rentenbank.
Saatbeete mit regionaltypischen Weinbergpflanzen und -blumen
In Zusammenarbeit mit dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V wurde von den Lehmer Razejunge ein Floristischer Hot-Spot in 2016 angelegt und im Frühjahr 2017 erweitert.
*Ziel ist das Anlegen von Trittsteinbiotopen und Erhalt der regionaltypischen Flora. Sammeln, Vermehren und Ausbringen von autochthonen Charakterarten der Weinbergflora. Durch Verzicht von Herbiziden und eine gezielte Flächenpflege können sich typische Weinbergs- und Wildpflanzen ansiedeln oder angesiedelt werden. Es können so standorttypische, artenreiche Hotspots innerhalb der Weinbaulandschaft entstehen.
*Text in Anlehnung an Maßnahmenblatt Floristische Hotspot "Steilagenweinbau schafft Vielfalt - Das Moselprojekt, Lebendige Agrarlandschaften, Bazuern-u. Winzerverband Rheinland-Nassau e.V.
Auf separat entbuschten Kuhren wurden Saatbeete in Holzrasterform angelegt. Es wurden über 25 unterschiedliche Pflanzenarten, die vom Bauern- und Winzerverband zur Verfügung gestellt wurden, im Razejungewingert ausgesät. Die einzelnen Saatbeete wurden mit Bezeichnungssteckschildern versehen.
Jeweils im Sommer bzw. Spätsommer werden die Samen nun abgegriffen und an Interessenten weitergegeben, um diese regionaltypische Pflanzen an Weg- und Reb flächenrändern, Säumen und Wegspitzen ggf. auch als Zwischenzeilenbegrünung auszubringen.
Erhalt und Förderung der Artenvielfalt regionaltypscher Weinbergpflanzen wird so praxisnah umgesetzt. Für die Saatbeetrahmen aus Holz wurden aus Gründen der Ressourcenschonung und Kosteneinsparung "alte" Weinbergpfähle und -pfosten aus stillgelegten Weinberganlagen und Brachflächen verwendet sowie Holzstämme gefällter Bäume aus Entbuchungsmaßnahmen.
Bei Bedarf wird das Gießwasser zum Wässern der Beete von den Razejunge aus einem alten Regenauffangbecken aus einem nicht mehr bewirtschafteten Weinberg entnommen, auch eine Art der Ressourcenschonung. Die Samen sind trotz Trockenheitsphasen überweidend gut aufgelaufen.
Im Spätsommer und Herbst 2017 war die "Samenernte" zufriedenstellend. Zusätzlich konnten auch bereits Samen von Königs- und Nachtkerzen von vorhandenen Pflanzen aus unserem Weinberg abgegriffen werden. Auf den Randbereichen der Terrassen, auf denen die Saatbeete angelegt wurden, wurden noch Rote Weinbergpfirsiche gepflanzt und Totholzbereiche für Insekten und Reptilien angelegt.